Wenn es tatsächlich stimmt, dass Musik die Nahrung der Seele ist, wie Schulleiter Roland Kröner eingangs zitierte, dann gingen die Gäste des diesjährigen Special Concerts in der Remchinger Kulturhalle am Ende des fast dreistündigen Programms keinesfalls hungrig nach Hause. Bevor es losgehen konnte, begrüßte Kröner die zahlreichen Gäste in der zum Platzen gefüllten Kulturhalle, unter denen auch Königsbach-Steins Bürgermeister Heiko Genthner, sein Amtskollege Thomas Karst aus Eisingen, der stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats Jörg Kellenberger, die Fördervereinsvorsitzende Annette Zimmermanns, die Schulleiter Dieter König, Peter Nest und Rudolf Reisinger waren. Er dankte zudem dem Lions Club für die Übernahme der Hallenmiete. Auch dieses Jahr hatten Schüler und Lehrer des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums in unzähligen Proben gemeinsam ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, das einem regelrechten Parforceritt durch die Geschichte der Rock- und Popmusik gleichkam.
Mit dem Charthit „Treasure“ des amerikanischen Sängers Bruno Mars eröffneten die rund 20 Jugendlichen der Unter- und Mittelstufen-Bigband den musikalischen Reigen. Unter der Leitung ihres Musiklehrers Johannes Weiß entführten sie ihre Gäste ins warme Brasilien, schüttelten den gefühlvollen Coldplay-Song „Viva La Vida“ genauso locker aus der Hüfte wie den zeitlosen Klassiker „All of me“ und überzeugten damit schnell von der unbedingten Notwendigkeit einer Zugabe. Um Freundschaft ging es in den Stücken, die der Oberstufenchor unter der Leitung von Lena Lysko im Gepäck hatte. Dicht gedrängt standen die rund 40 Sänger auf der Bühne, als sie in John Lennons Worten um Hilfe baten, passend zu „Lean on Me“ im Takt der Musik schunkelten und, sich rhythmisch dazu bewegend, den Facettenreichtum der Freundschaft besangen. Mit dem energiegeladenen Latin-Rock-Klassiker „Dance like no one’s watching“ begrüßte die Mittel- und Oberstufen-Bigband das Publiko und machte von Beginn an deutlich, dass ihr auch anspruchsvolle Tempo- und Taktwechsel keine Probleme bereiten. Wie der Name vermuten lässt, sorgten die Nachwuchsmusiker bei „Happy“ allenthalben für gute Laune, lieferten sich zur Filmmusik von „Die Unglaublichen“ eine um die andere musikalische Verfolgungsjagd und zeigten bei „Carry on Wayward Son“, dass Jazz und Rock gut zusammenpassen. Ein Virtuose war auch Sänger Patrick Fischer, der bei seiner Darbietung von Michael Bublés Charthit „It’s a beautiful day“ mit seiner Stimme den letzten Winkel der Halle erreichte.
Kurz vor Schluss ließen es die Nachwuchsmusiker beim Hardrock-Klassiker „Welcome to the jungle“ nochmal richtig krachen, um sich, einen Kontrast schaffend, bei „Rythm of the Night“ mit weit ausgespannten Melodiebögen zu verabschieden. Griechischen Wein schenkte der Lehrerchor den Zuhörern ein und erklärte am Ende des Auftritts unisono: „Schön war die Zeit“. Nicht nur mit handgemachter Musik, sondern auch mit jeder Menge Witz unterhielt die Lehrerband das Publikum bei ihrer fulminanten, aber wie immer viel zu kurzen Darbietung. Vollen Körpereinsatz zeigte vor allem Stefan Matecjek und traf mit einer gefühlvollen Variante von „Über den Wolken“ mitten ins Herz des Publikums. Nicht der Rede wert, dass lautstark eine Zugabe gefordert wurde.
Text und Foto: Nico Roller